Interdisziplinäre Diagnostik

Vor allem bei der Behandlung von Funktionsstörungen sollten vor einer endgültigen Bisskorrektur zunächst eventuelle Störfaktoren abseits von Zähnen und Kiefer erkannt und behandelt werden. Hier bietet sich u.a. die dreidimensionale Wirbelsäulenvermessung an, die optimal vor Beginn einer kieferorthopädischen Therapie und im Anschluss daran in einer orthopädischen Fachpraxis erfolgen sollte. Sie ermöglicht eine objektive Verlaufskontrolle und es lässt sich ermitteln, inwieweit die Behandlung sich positiv auf die Körperstatik auswirkt.

Die 3-D-Wirbelsäulenvermessung ist ein absolut röntgenstrahlungsfreies Verfahren. Mit einem Lichtstrahl wird ein Raster auf den Rücken des Patienten projiziert und mit einer computergesteuerten Kamera vermessen. Aus dem Bild errechnet das System anatomische Fixpunkte und leitet aus diesen Daten die Wirbelsäulenstellung ab. Mit der Methode lassen sich u.a. Beckenschiefstände, Achsabweichungen in allen Ebenen und sogar Drehfehlstellungen mit einer Messgenauigkeit von max. 2 Zehntelmillimeter ermitteln.

Der Patient steht dabei auf hoch sensiblen Balanceplatten, die für beide Beine getrennt die Druckbelastung messen. Die Platten können für das rechte und das linke Bein separat angehoben oder abgesenkt werden, so dass auch eine Simulation von Beinlängendifferenzen möglich wird.